Workshop

„Ich darf so sein, wie ich bin.“ So erklärt Michelle L. das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Gemeinsam mit anderen jungen Erwachsenen aus dem Berufsbildungsbereich des Sankt Vincenzstifts setzte sie sich zwei Tage lang intensiv mit den Grundrechten in Deutschland auseinander.
 

Der Workshop fand im Rahmen des Projekts "Einfach lernen – lebenslang und inklusiv (Elli)" statt. In diesem Jahr sind noch drei weitere Workshops zum gleichen Thema geplant.
 

Im Mittelpunkt stand das erlebnisreiche Lernen, begleitet von Referent Michael Siebel, der eine Vielzahl von Materialien ins Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden brachte. Die Teilnehmenden erkundeten das Thema anhand von Alltagsgegenständen, die in der Mitte des Raumes angeordnet waren. Ein Schulranzen stand symbolisch für das Recht auf Bildung, Schlüssel verdeutlichten das Recht auf Privatsphäre und Wohnung. Die Formulierungen der Teilnehmenden halfen nicht nur ihnen selbst, sondern auch dem Referenten und den Begleitpersonen, die Grundrechte klarer zu verstehen.

Die erarbeiteten Inhalte wurden auf Flipcharts festgehalten und im Raum aufgehängt, um jederzeit auf bereits behandelte Themen zurückgreifen zu können. Als Vorbereitung auf den nächsten Tag wählte jeder Teilnehmende persönlich bedeutsame Grundrechte aus.

Es ist wichtig, Rechte zu haben und deren Einhaltung einzufordern. Aus diesem Grund sammelten die Teilnehmenden am zweiten Tag des Workshops gemeinsam Möglichkeiten, ihre eigenen Rechte  zu vertreten und durchzusetzen. Dabei begegneten ihnen einige der am Vortag gelernten Rechte wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit.  Anschließend wurden in Kleingruppen Plakate für Grundrechte gestaltet, die den Teilnehmenden besonders wichtig erscheinen. Die Gruppe nahm die Plakate am Ende des Workshops mit, um im eigenen Umfeld, im Berufsbildungsbereich oder in der Wohngruppe auf diese Rechte hinzuweisen.

Am Nachmittag des zweiten Tages setzten sich Kleingruppen mit Lego Serious Play daran, eine ideale Welt zu erschaffen, in der die Grundrechte aller Menschen geschützt sind. Die entstandenen Werke spiegelten ein breites Wissen über die verschiedenen Grundrechte wider. Insbesondere Themen wie Wohnen, Familienzusammenhalt, Mobilität und Bildung wurden in den Lego-Welten vielfach aufgegriffen.
 

„Was packen wir in unsere Koffer? Was nehmen wir von diesem zwei Tagen mit nach Hause?“ fragte der Referent am Ende und fasste nochmals die Inhalte zusammen, bevor alle Teilnehmenden ihre Begeisterung zum Ausdruck brachten. Alle Teilnehmenden waren begeistert und wünschten sich, dass es auch im nächsten Jahr wieder einen Workshop gibt.
 

Die Projektverantwortliche Anne Badmann gab bereits einen Ausblick: Die KEB Hessen wird auch im nächsten Jahr Kurse zu gesellschaftspolitischen Themen in leichter Sprache anbieten – und die Gruppe aus Aulhausen ist herzlich eingeladen, erneut teilzunehmen!